Fluch des 1. Adams in Deutschland
Markus Petzold ist ein sehr geschätzter sächsischer Freund von uns, den ich wie meinen eigenen jüngeren Bruder betrachte. Ich habe ihn extra gebeten, hier einige Eckdaten zu erläutern, damit unsere Hanna in Indonesien ihre Schüler im wertvollen Dienst “Frei sein” auf der Insel Flores, Indonesien, aufklären kann.
Wie so viele junge Menschen in Deutschland, die nicht für die göttliche Berufung leben, ging Markus seinen Weg bis zum Alter von 29 Jahren, als er in der Mitte der Corona-Zeit innerlich leer wurde und alles noch einmal in Frage stellte. Bis dahin hatte er keinen schlechten Job mit einem akzeptablen Monatslohn, aber er war wie alle anderen Männer unter dem Fluch des 1. Adams. Er musste 40 Stunden arbeiten, um die Belohnungen des Mammons zu erhalten (nicht den Segen Gottes).
Hier seine eigenen Worte:
F: Warst du glücklich im Hamsterrad des Arbeitslebens?
A: Ich war nicht glücklich, da mir die Arbeit keine Freude bereitet hat. Ich habe dort nur wegen des Geldes (Mammon) gearbeitet.
F: Wie hast du die Gefangenschaft mit der begrenzten Freizeit außerhalb deiner 40-Stunden-Woche erlebt?
A: Ich habe in dieser Zeit ohne Gott gelebt und kann hier nur aus weltlicher Sicht schreiben.
In der Regel blieben in der Woche 3 bis 4 Stunden Freizeit pro Tag und das Wochenende war komplett frei gewesen. In der freien Zeit bin ich dann den weltlichen Vergnügungen nachgegangen, die dann doch keine Freude brachten. Die Tage waren voll
Als ich arbeitslos war, habe ich die letzte Arbeitsstelle als Angestellter durch die Arbeitsagentur vermittelt bekommen. Damals war ich schon dankbar, wieder einer Arbeit nachgehen zu können. Aber die Arbeit im Büro war aber dann doch sehr stumpf und langweilig. Später, als ich dann im Lager und in der Produktion gearbeitet habe, war es zwar am Anfang etwas Neues, aber auch nicht viel besser, da man oftmals unter Zeitdruck arbeiten musste und der Körper nach der Arbeit sehr ermüdet war.
F: Du hast damals viel mehr “verdient” als heute. Würdest du wieder in das alte Arbeitsleben zurückkehren?
A: Nein. Möge der Himmel verhindern, dass ich jemals wieder zurückkehre. Dieses Kapitel soll hinter mir liegen.
Diese Seite dient als Warnung für alle jungen Indonesier, dass das Leben in Westeuropa, hier in Deutschland, nicht besser ist als in Indonesien. Nur weil man ein “höheres Monatsgehalt” bekommt, hat man nicht gleich mehr Mittel zur Verfügung, um anderen zu helfen, denn die Steuern und Lebenshaltungskosten sind viel höher - ganz zu schweigen von guten und gesunden natürlichen Lebensmitteln, die hier SEHR VIEL kosten.
Markus ist noch ledig und gehört in die Steuerklasse 1 und zahlte zusammen mit seinem damaligen Arbeitgeber monatlich in die Sozial- und Rentenversicherung ein. Mir wurde gesagt, dass er ca. 2.400 € brutto im Monat bekam und somit ca. 1.700 € netto (nach Abzug von Steuern und Pflichtversicherungen) zur Verfügung hatte. 1.700 € zum aktuellen Wechselkurs 17.050 IDR entspricht 28,985 Mio. IDR.
Wir, Indonesier, denken sofort: Wow, schau dir das mal an (was in Deutschland immer noch als normales Gehalt für einen ähnlichen Beruf wie den von Markus gilt).
Aber für den Job sollte Markus auch ein Auto haben, da er täglich über 30 km hin und zurück fahren musste. Autofahren in Deutschland ist teuer. Benzin kostet derzeit 1,8 € pro Liter (30.690 IDR, wobei in Labuan Bajo es nur 13.500 IDR sind). Jährlich zahlt man Kfz-Steuer, die weit über dem liegt, was in Indonesien verlangt wird - auch Wartungs- und Reparaturkosten. Auch die Autoversicherung muss monatlich bezahlt werden. Mindestens 350 € muss Markus monatlich für diese Mobilitätskosten ausgeben, nachdem er sein 1. Auto gekauft hat.
Eine eigene 2-Zimmer-Wohnung in seinem damaligen Arbeitsort kostet aktuell etwa 600 € (inkl. Nebenkosten und Strom).
Dazu kommt noch ca. 400 € für Essen und Trinken, auch wenn er teilweise selbst kochen würde. Insgesamt haben wir hier ca. 1.300 €. All diese notwendigen Lebenshaltungskosten musste Markus aufbringen, um für seine Arbeit leistungsfähig zu sein und täglich die von seinem Arbeitgeber, der Firma, und seinen Kollegen erwartete Leistung zu erbringen.
Da er aber bei seinen Eltern lebte und statt 600 € für die eigene Wohnung nur 300 € bezahlen musste und für Essen und Trinken nur zusätzlich 200 € gezahlt hat, hatte er 850 € zur Verfügung (35,4% von seinem Bruttogehalt), die er für seine Hobbys - oder gute Kleidung usw. - ausgeben konnte. Für Hobbys wollte er damals nur max. 250 € ausgeben und hatte konnte ca. 600 € zum Sparen zur Seite legen (ein üblicher 14 tägigen Urlaub kostet ca. 1.000 € d.h. das Ersparte geht weg wenn er sich Urlaub gönnen will). Von gutem und gesundem Essen, das er für sich kaufen konnte, ist hier noch nicht einmal die Rede. Eine größere ungeplante Reparatur am Auto kostet auch schnell mal über 500 € und eine gekaufte Mahlzeit in Bio-Qualität kostet mittlerweile fast 10 €.
Bruttoeinkommen 2.400 €
Wohnung im Elternhaus
Mietwohnung
Steuer, Kranken-, Rentenversicherung
700 €
29,1 %
700 €
29,1 %
Nettoeinkommen 1.700 €
Autoversicherung, -steuer, Benzin, Wartungskosten
350 €
14,75 %
250 €
10,42 %
Essen & Trinken auf Arbeit und Freizeit
200 €
8,33 %
400 €
16,67 %
Wohnung inkl. Nebenkosten & Strom
300 €
12,5 %
600 €
25 %
Rest
850 €
35,41 %
450 €
18,75 %
Zwar bekam er in der Firma, in der er arbeitete, auch einmal im Jahr einen Bonus am Jahresende, aber Markus' Lebensorientierung war eben: Ab und zu gutes, leckeres Essen, gut aussehende, hochwertige Kleidung, gefangen in persönlichen Ansprüchen in Spielen, leistungsstarken Gamingrechnern usw. und das alles ohne Gott. Das alles fraß sich langsam in Markus Seele hinein, bis er leer war und vieles als sinnlos empfand. Denn Gott war nicht dabei.
Stell dir vor, du arbeitest in Labuan Bajo 40 Stunden die Woche und verdienst 4,5 Mio. IDR. Damit kannst du dir ein Zimmer mieten und nach Abzug aller Kosten bleiben dir in Deutschland NUR 18,75% übrig, die du in Labuan Bajo für Hobbys und zum Sparen verwenden kannst. Würdest du mit 843.750 IDR, die du verwalten musst, zufrieden sein? Ich denke, dass du in Indonesien mit diesen begrenzten 4,5 Mio. IDR versuchen wirst, so gut du kannst, alle Kosten zu reduzieren, damit du möglichst mehr als 30% übrig hast. Das kannst du hier in Indonesien, aber nicht in Deutschland.
Warum will ein Indonesier nach Deutschland kommen, nur um 1) etwas mehr Geld in einer anderen Währung zu verdienen, 2) weit weg von seiner eigenen geliebten Familie und Freunden, um 3) dort als Ausländer zu leben und 4) viele Lebenskosten, Steuern zu zahlen, um 5) halbwegs mit dem Lebensstandard der Gleichaltrigen in Deutschland mithalten zu können?
Im Hinterland Indonesiens kann man viel billigeres und dafür viel gesünderes Essen täglich genießen und hat viel weniger Lebenskosten und Steuer bzw. Verpflichtungen als in Deutschland. Man lebt auf alle Fälle freier in Indonesien als in Deutschland.
Weil Jesus Christus nun das Leben des Markus verändert und ihn zu einem neuen Menschen macht, lebt Markus nun mutig für Jesus im sächsischen Hinterland, um den Missionsauftrag Jesu Christi zu erfüllen. Gemeinsam mit uns. Und hier lernen wir gemeinsam, uns vom Vater im Himmel versorgen zu lassen und uns nicht nach menschlicher Vernunft und Umsatz-/Gewinnkalkulation orientieren, denn wir hassen den Mammon und dienen hier nur Jesus. Wie ist es mit dir und wie soll deine Zukunft aussehen?